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Anja Grevener

 

Anja Grevener: Geboren 1977 in einem Dörfchen im Sauerland
plante Anja Grevener zuerst den Werdegang des Pädagogen,
doch ein Praktikum bei einer Lokalzeitung bewirkte ein Umdenken
und brachte die Wende hin zu ihrer eigentlichen Leidenschaft:
dem Erzählen von Geschichten. Nicht erst seit ihrem Volontariat
im Journalismus begleiten sie seitdem die „Dramen“ des Alltags
und die Spannungsfelder menschlicher Begegnungen. Seit einigen
Jahren arbeitet Anja Grevener freiberuflich als Redakteurin, unter
anderem für Geschichtsmagazine, lokale Redaktionen rund um ihre
Heimat im Sauerland und als Gerichtsberichterstatterin. Ihren ersten
historischen Roman, „Die Wölfin von Arnsberg“ veröffentlichte Anja
Grevener 2010, 2014 folgte "Sündenbock" im Ammianus-Verlag.
Neben ihrem Beruf, der sie auch häufiger in vergangene Zeiten
entführt, ist sie begeisterte Reenactress und versucht, mit einigen
„Kumpanen“, Ross und Schwert vor allem das Hochmittelalter zum
Leben zu erwecken.
Für ihre Kurzgeschichte "Die feurigen Schilde" aus der Anthologie
"Karl - Geschichten eines Großen" erhielt sie 2015 den
silbernen HOMER-Preis.











Presse:

Anja Grevener
Sündenbock
Historischer Roman

Ammianus Verlag, Aachen
2014
Taschenbuch
ISBN 978-3981577457
350 Seiten
13,90 €

Kurzer Blick in die Handlung

Das kurkölnische Sauerland im 17. Jahrhundert. Auf Befehl des Landesherrn beginnt die Such nach den „Zauberischen“, die die Menschen für Missernten, Unglück und Krankheiten verantwortlich machen.
Im kleinen Ort Balve taucht der Hexenkommissar Caspar Reinhartz auf – ein ehrgeiziger Jurist und illegitimer Spross einer bedeutenden Adelsfamilie, der sich bei seinem ersten bedeutenden Auftrag beweisen und es in Diensten des Landesherrn weit bringen möchte. Er soll das lokale Gericht mit Rat und Tat unterstützen und kann dazu auch noch selbst reich werden, denn es sind Kopfprämien auf die Hexen ausgesetzt. Schnell macht sich Reinhartz tatsächlich einen Ruf als erbarmungsloser Hexensucher und scheut auch nicht davor zurück, bedeutende Bürger verhaften und verurteilen zu lassen. Seine Ambitionen, die Hexen, vor denen er selbst große Angst hat und von denen er besessen ist, zu überführen, wachsen mit jedem Namen, der ihm von den Bürgern zugetragen wird.
Die Balver Bürger, darunter auch der beliebte Pfarrer, sind erschüttert und wie gelähmt, als immer mehr Menschen den Weg zum Scheiterhaufen gehen müssen und die Verfolgungen auszuarten drohen. Lediglich die Bauerstochter Marie und Christian der Gerichtsschreiber erkennen die Notwendigkeit, den wild wütenden Reinhartz aufzuhalten – und zetteln einen Aufruhr an, der nicht nur für Marie schlimme Konsequenzen haben wird.


Hintergründe

Die im Roman „Sündenbock“ geschilderten Ereignisse basieren auf den erhaltenen Akten der Hexenprozesse, die in kaltem „Juristendeutsch“ unglaubliches Leid der Angeklagten und auch die Angst zeigen, die damals deutschlandweit geherrscht haben muss. Schlechte Vorzeichen, die ersten schweren Jahre des Dreißigjährigen Krieges und zahlreiche Seuchen und Missernten lassen die Bevölkerung ausgelaugt und hungrig zurück, wecken Urängste vor dem Treiben des Bösen – und verlangen nach einem Sündenbock, der für all das verantwortlich sein muss.
Die Kirche steht den Prozessen eher hilflos gegenüber, ist aber zu dieser Zeit längst nicht mehr treibende Kraft. Im entfernten Rom werden die Hexen eher milde behandelt und der Versuch unternommen, sie wieder zum Glauben zurück zu bringen. Doch das schert im Herzogtum Westfalen kaum jemand, sodass die Juristen beinahe freie Hand haben, was Caspar Reinhartz ausnutzt und alleine in Balve knapp 300 Menschen hinrichten und ihre Körper verbrennen lässt.
Eine hohe und außergewöhnliche Zahl.
Ebenso außergewöhnlich wie der offene Widerstand der Bevölkerung, die dem Hexenkommissar tatsächlich nach dem Leben trachtete.

Ein Roman mit Sauerländer Hintergrund, aber durchaus weitreichender Bedeutung.